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Aussehen / TarnungTarnung
- Farbwechsel
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Beim Begriff Tarnung geht es allgemein um eine Irreführung der Sinnesorgane. Anglerfische sind Meister der Tarnung. Durch die Farbgebung aber auch mit Fetzen, Flecken, Warzen sowie mit wurm- und blattartigen Anhängseln verschwinden sie völlig in ihrer Umgebung. Der Anglerfisch imitiert Substrat und Strukturen wie mit Algen bedeckte Steine oder Geröll, Pflanzen wie Sargasso oder Algen und Tiere wie Seescheiden, Korallen und Schwämme. Dabei immitiert er nicht nur die Farbe sondern auch Strukturen. So wachsen etwa dem Gestreiften-Anglerfisch (A. striatus) lange Hautanhängsel, die wie Haare aussehen wodurch er zwischen Algen völlig verschwindet. Viele Anglerfische imitieren mit ihren Flecken die Öffnungen der Schwämme oder Seescheiden nach. Ein neu entdeckter Anglerfisch (Histiophryne psychedelica) ahmt gar die Strukturen von Steinkorallen nach - sein ganzer Körper ist mit Streifen bedeckt.
Was bewirkt diese Tarnung? Einerseits schwimmen mögliche Beutetiere ohne Scheu näher an den vermeintlichen Schwamm - ich habe schon beobachtet, wie Grundeln auf einem Anglerfisch, der wie ein Schwamm aussah herumflitzten (Bild). Andere Fische wiederum sehen in dem getarnten Anglerfisch den perfekten Ort, um sich zu verstecken - der Anglerfisch bewegt oft auch noch seine Rückenflosse etwas hin- und her, so dass es aussieht als ob sich die Algen in der Wasserströmung bewegen.
Dann sehen sie in mitten des Verstecks ein vermeintliches Beutetier (der Köder des Anglefisches, der wie ein Fischchen, einen Wurm oder eine Garnele aussieht) und wollen es sich schnappen. Sobald sie sich in der so genannten Angriffszone (strike zone) befinden werden sie jedoch selber verschlungen.
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Lese mehr zum Thema Mimese (Nachahmen der Umgebung bezüglich Form und Farbe) und zur Mimikry (Eine Form der Schutzanpassung - Nachahmung eines ungeniessbaren oder wehrhaften Vorbildes durch Signalfälschung).
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Lange Zeit wurden unterschiedlich gefärbte Anglerfische als unterschiedliche Arten betrachtet. Nach neueren Zuordnung zählen die Anglerfisch (Antennariidae) 15 Gattungen und 52 (54?) Arten (siehe Systematik Lophiiformes, phylogenetische Verwandtschaften oder Kurzbeschreibung der Anglerfisch-Arten). Die Farbe eines Anglerfisches ist bis auf wenige Ausnahmen leider keine Hilfe bei der Zuordnung von Arten (siehe Tipps zur Identifikation). Vor allem innerhalb der Antennarius-Arten kann das Farbkleid stark variieren und besonders gilt das für die Anglerfische der sogenannten Antennarius pictus Gruppe (mehr Informationen) zu welcher auch der Riesen-Anglerfisch zählt. Dieser kann beispielsweise all diese Färbungen zeigen:
Hier klicken für eine Aufstellung der verschiedenen Färbungen der 52 (54?) Anglerfisch-Arten.
Individuen anderer Gattungen (etwa Antennatus, Histiophryne, Lophiocharon etc) haben ein eng begrenztes Farbenspektrum und sehen mit kleinen Variationen alle gleich aus. Viele Anglerfische können ihre Farbe innerhalb einiger Tage aber auch in einigen Wochen ändern. Die Fische passen sich gewissen Objekten in ihrer Umgebung farblich an (Schwämme, Felsen, Korallen etc.). Sie sind sehr standorttreu, was einem Taucher ermöglichen kann, ein Tier über mehrere Tage zu beobachten.
Im Aquarium lässt sich oft beobachten, dass sich Anglerfische an einen Schwamm oder an eine Koralle farblich anpassen. S. Michael beschreibt einen schwarzen Anglerfisch mit orangen Punkten, der innerhalb eines Monats zuerst eine bräunliche Färbung annahm und dann gelb mit schwarzen Punkten wurde. Vielleicht geht es auch schneller - das nachfolgende Foto wurde mir zugeschickt und darauf ist ein Anglerfisch abgebildet, der innerhalb von 2 Minuten die Farbe wechselte.
Einige Arten von Anglerfischen, etwa alle Antennatus Arten verändern ihre Farbe überhaupt nicht, es gibt höchsten etwas dunkler oder heller gefärbte Individuen.
Die folgenden Fotos wurden an drei aneinanderfolgenden Tagen an der gleichen Seite eines Korallenblockes und vom selben Anglerfisch (Abantennarius nummifer, ca. 7cm) gemacht. Sie zeigen eine Farbänderung von rosa zu weisslich.
Ich habe alle Anglerfische nach meinen besten Kenntnissen identifiziert. Anglerfische sind jedoch speziell schwierig zu identifizieren (siehe Tipps zur Identifikation), Fehler sind deshalb natürlich möglich! Bitte schreibe mir, falls Du Fragen hast. Lateinische Bezeichnungen nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, ITIS Standard Report und Fishbase.
. Copyright Teresa Zubi